Vanille (Vanilla planifolia) – Die Königin der Gewürze
	Vanille, auch bekannt als Vanilla planifolia, gilt zu Recht als die Königin der Gewürze. Die tropische Orchideenpflanze stammt ursprünglich aus den Regenwäldern Mexikos und kann bis zu 30 Meter hoch ranken. Heute wird echte Bourbon-Vanille überwiegend in tropischen Klimazonen wie Madagaskar, Réunion und weiteren Inseln des Indischen Ozeans angebaut.
	
	Erst im 19. Jahrhundert gelang es, Vanille auch außerhalb Mexikos erfolgreich anzubauen – dank der künstlichen Bestäubung durch den jungen Sklaven Edmond Albius auf Réunion (damals Île Bourbon). Dieses Verfahren revolutionierte den Anbau und machte die Bourbon-Vanille weltberühmt.
Ihre langen, grünen Kapselfrüchte – die Vanilleschoten – werden kurz vor der Reife geerntet. Durch ein aufwändiges Fermentationsverfahren entsteht daraus die aromatische, schwarzbraune Vanillestange, die in keiner Feinkostküche fehlen darf.
Verwendung und Geschichte der Vanille
	Bereits die Totonaken und Maya kannten das Geheimnis der Vanille: Sie nutzten sie als Parfum, Heilmittel und Aphrodisiakum. Besonders beliebt war ein Getränk aus Kakao, Vanille und Gewürzen – ein Vorläufer der heutigen Trinkschokolade.
	Im 16. Jahrhundert gelangte die Vanille durch die Spanier nach Europa und wurde schnell zum Symbol für Sinnlichkeit und Luxus. Heute verfeinert sie edle Feinkostprodukte, Schokolade, Desserts, Eiscreme, aber auch herzhafte Speisen und Spirituosen.
In der Naturkosmetik wird Vanille aufgrund ihres warmen, sinnlichen Dufts geschätzt. Vanilleöl und Vanilleextrakt finden Verwendung in Körperölen, Cremes und Parfüms, wo sie nicht nur pflegen, sondern auch eine beruhigende, harmonisierende Wirkung entfalten.
Inhaltsstoffe und Wirkung
Der charakteristische Duft entsteht durch das Vanillin, das während der Fermentation gebildet wird. Neben Vanillin enthält die Vanille Piperonal, ätherische Öle, Cumarin, Gerbstoffe und Fruchtsäuren.
Vanille wirkt stimmungsaufhellend, nervenberuhigend und aphrodisierend – kein Wunder, dass sie in Feinkost und Naturkosmetik gleichermaßen als Symbol für Wohlbefinden und Genuss gilt.
Echte vs. künstliche Vanille – worin liegt der Unterschied?
Der einzigartige Duft und Geschmack echter Bourbon-Vanille (Vanilla planifolia) entstehen aus mehr als 200 natürlichen Aromastoffen, die sich während der Fermentation in den Vanilleschoten entwickeln. Diese komplexe Zusammensetzung verleiht der echten Vanille ihr unverwechselbares, warmes und harmonisches Aroma – ein Sinnbild für Natürlichkeit und Reinheit.
Im Gegensatz dazu basiert der Großteil des weltweit eingesetzten Vanillearomas auf synthetisch hergestelltem Vanillin. Dieses wird meist aus Lignin (einem Bestandteil von Holz) oder Guajacol (einem Erdölprodukt) gewonnen. Obwohl das künstliche Vanillin chemisch ähnlich ist, kann es die aromatische Tiefe und natürliche Vielfalt echter Vanille nicht nachbilden.
Wer auf authentische Pflanzenprodukte und reine Naturaromen Wert legt, sollte daher beim Einkauf auf Bezeichnungen wie „echte Bourbon-Vanille“, „Vanilleextrakt“ oder „Vanilleschoten“ achten. Produkte, die lediglich als „Vanillearoma“ gekennzeichnet sind, enthalten in der Regel künstliches Vanillin. Der Unterschied zeigt sich nicht nur im Geschmack, sondern auch in der Qualität und Herkunft: Echte Vanille ist ein reines Naturprodukt, das durch sorgfältige Handarbeit, Zeit und Erfahrung entsteht – ein echtes Symbol für Natürlichkeit, wie man sie auch in hochwertigen Pflanzenextrakten und botanischen Produkten findet.
Nebenwirkungen
Echte Vanille gilt als gut verträglich und zeigt keine bekannten Nebenwirkungen.
Fazit:
Ob in der Feinkostküche oder in der Naturkosmetik – Vanille (Vanilla planifolia) begeistert mit ihrem betörenden Duft, ihrer feinen Süße und ihrer wohltuenden Wirkung auf Körper und Geist. Kein anderes Gewürz vereint Luxus, Sinnlichkeit und Natürlichkeit so harmonisch wie die Königin der Gewürze.